Büchertipps

Hier finden Sie einige unserer aktuellen Lieblingstitel, die wir Ihnen gerne empfehlen möchten:

Earhart

Earhart. Der abenteuerliche Flug einer Wühlmaus um die Welt

Torben Kuhlmann                                                                                                                                      NordSüd Verlag, 24 €, ab 6 Jahren.

Manche von euch kennen vielleicht schon die Geschichten über die berühmten Mäuse. Es heißt eine von ihnen wäre in die Vergangenheit gereist, die andere hätte den Meeresgrund erforscht, während eine dritte den Atlantik mit einer Flugmaschine überquert hat. Diese Geschichte geht um eine kleine Wühlmaus. Mit vielen anderen Wühlmäusen lebt sie in der Erde eines Gemüsegartens. Doch statt den ganzen Tag in der Erde zu wühlen, verbringt diese kleine Wühlmaus ihre Zeit lieber mit ihren Erfindungen in ihrer Werkstatt. Als eines Tages ihr Freund Humphrey mit einem geheimnisvollen Blatt Papier auftaucht, beschließt sie sich in ein wohl überlegtes Abendteuer zu stürzen. Sie verlässt den Gemüsegarten und geht den Geheimnissen des Papiers auf den Grund. Dabei findet und entdeckt sie mehr neue Dinge als sie sich jemals erträumt hätte. Am beeindruckendsten von allen ist eine Flugschau, wo tatsächlich eine Maus am Steuer sitzt. Danach steht ihr Entschluss fest. Die kleine Wühlmaus möchte mit einer Flugmaschine die ganze Welt umrunden. Trotz aller Hindernisse, welche die anderen Wühlmäuse ihr in der Weg legen, baut sie sich ihr eigenes Flugzeug und macht sich auf den Weg in ihr größtes Abenteuer. Nach den Geschichten über Lindbergh, Armstrong, Edison und Einstein hat Torben Kuhlmann zum 10-jährigen Jubiläum ein weiteres großartiges Buch herausgebracht. Amelia Earhart ist die erste Frau, die in einem Flugzeug die Welt umrundete. Ihr Leben lang setzt sie sich allgemein für die Frauenrechte und im speziellen für die Gleichstellung von Pilotinnen und Piloten ein. In seinem neuen Buch erzählt Torben Kuhlmann die Geschichte dieser Entdeckerin aus Sicht einer kleinen Wühlmaus. Mit vielen wunderschönen Illustrationen und einem verständlichen und nachvollziehbaren Text, beschreibt er, wie es dazu kam, dass Amelia Earhart die Welt umrundete. Obwohl bis heute nicht klar ist, was aus Earhart wurde, nachdem sie am Ende ihrer Reise verschwand, kreiert Torben Kuhlmann sein eigenes schönes Ende für dieses Abendteuer. Diese Geschichte ist perfekt zum Anschauen, Entdecken und Zusammenlesen für alle Leser:innen und Nichtleser:innen ab 6 Jahren.

Rezension: Marie Günther

Rette das Märchenland

Rette das Märchenland!                                                      Ein Spiele-Buch

Sylvie Misslin (Text), Amandine Piu (Illustration), aus dem Französischen übersetzt von Bernd Stratthaus                                                                                                                                            Annette Betz Verlag, ab 4 Jahren, 18 Euro                                                                                                             

„Ein kleines Mädchen im roten Mantel ist verschwunden! Als die kleinen Ritter das hören, machen sie sich sofort auf die Suche. Auf ihrem Weg durch das Märchenland treffen sie die unterschiedlichsten Fabelwesen und Märchenfiguren – und erleben am Ende eine große Überraschung.“
Ein interaktives Abenteuer voller Magie und Überraschungen

"Rette das Märchenland!" ist ein fesselndes Bilderbuch, das auf einzigartige Weise klassische Märchenmotive mit moderner, interaktiver Erzählkunst verbindet. Ein Werk für alle, die ein Faible für Geschichten mit Entscheidungsmomenten haben.

Die Grundidee des Buches ist ebenso simpel wie genial: Das Märchenland ist in Gefahr, und nur du, der Leser, kannst es retten! Dabei wirst du direkt in die Handlung eingebunden und musst an entscheidenden Stellen selbst wählen, welchen Weg die Geschichte nimmt. Begegnen dir etwa eine verzauberte Hexe, ein sprechender Drache oder ein mutiger Prinz, liegt es in deiner Hand, wie die Geschichte weitergeht.

Die Verflechtung der Märchenfiguren – von Rotkäppchen über den Froschkönig bis hin zur bösen Stiefmutter – ist kreativ und voller Witz gestaltet. Die Entscheidungen, die man trifft, sind abwechslungsreich und auch knifflig: Solltest du etwa dem Wolf vertrauen oder lieber die sichere Route nehmen? Jede Wahl hat Konsequenzen, die mal lustig, mal spannend oder überraschend enden.

Die farbenfrohen und detailreichen Illustrationen fangen den Zauber des Märchenlands ein und ergänzen wunderbar die Handlung. Erwachsene Leserinnen und Leser werden die cleveren Anspielungen auf klassische Märchen schätzen, während Kinder in die Abenteuer und Magie eintauchen und eigene Wege des Abenteuers gestalten können.


"Rette das Märchenland!" ist mehr als nur ein Buch – es ist ein interaktives Erlebnis, das Kinder dazu einlädt, aktiv an der Geschichte teilzunehmen.
Ein Muss für kleine Abenteurer und Märchenliebhaber.

Rezension: Natalia Ivanova

Der besondere Bär

Der besondere Bär

Tjibbe Veldkamp (Text) / Marijke Ten Cate (Illustration), übersetzt aus dem Niederländischen von Eva Schweikart                                                                                                                                  Oetinger Verlag, 15 €, ab 4 Jahren.

„ Der besondere Bär “ hat durch einen Produktionsfehler in der Spielzeugfabrik keine Arme. Wie soll er jetzt ein richtiges Kuscheltier werden, fragen ihn die anderen ausrangierten Plüschtiere, mit denen er in einer Mülltonne gelandet ist. Er will davon nichts hören und macht sich selbstbewusst auf den Weg , um den einen Menschen zu finden, der ihn bei sich aufnehmen und so richtig liebhaben wird. Nach längerer Suche landet er schließlich in einem Spielzeugladen, verfrachtet ganz oben im Teddybärenregal. Dort muss er natürlich warten, bis eines Tages endlich ein kleines , trauriges Mädchen den Laden betritt und ihn findet. Ihr ist es völlig egal, dass er keine Arme hat. So hat die Geschichte für beide ein glückliches Ende.
Dieses Bilderbuch ist eine wunderschöne Erzählung darüber, dass es okay ist, anders zu sein. Mit wenigen Worten und warmherzigen Bildern, zeigt das Buch, dass nicht jeder Bär gleich sein muss um seinen Platz zu finden. Die Geschichte macht Mut, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn man nicht in die üblichen Schubladen passt.
Das Buch eignet sich hervorragend zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren. Eine Geschichte, die Kindern Selbstvertrauen schenkt und Erwachsene daran erinnert , dass Vielfalt bereichert.

Rezension: Daniela Hötzel

Hilda Hasenherz

Hilda und Hörnchen                                                                  Das Regenversteck

Luke Pearson, aus dem Englischen von Matthias Wieland                                                                 Reprodukt Verlag, ab 6 Jahren, 18,00 €

Ein neuer Tag – ein neues Abenteuer!
Genau das denken sich Hilda und ihr treuer Begleiter Hörnchen – ein Hirschfuchs, und verabschieden sich von Mama Johanna, um voller Tatendrang die Welt um sich herum zu erkunden.
Selbst Regentropfen scheinen den beiden Abenteurern nichts auszumachen, doch diesmal sieht die Sache anders aus. Ein heftiger Sturm bricht über den Wald und sie hinein und so muss schnell ein Unterschlupf her. Angekommen in einer Höhle, entdecken Hilda und Hörnchen, dass sie nicht die einzigen auf der Suche nach Schutz waren. Neben zahlreichen Tierwesen scheint noch etwas anderes und viel Größeres in der Höhle zu lauern. Hörnchen muss seinen ganzen Mut zusammennehmen, um seine Freundin und ihr Zuhause zu beschützen. Eine Geschichte, in der so mancher über seinen Schatten springt und über sich hinauswächst.
Luke Pearson entführt uns auch im siebten Band der Hilda-Reihe in eine magische Welt voller liebevoller Details und vielschichtiger Figuren, welche er seit 2010 kreiert. Ein fantastisches Abenteuer in den verwunschenen Wäldern von Skandinavien mit zahlreichen Fabelwesen und anderen Kreaturen, bei denen man die skandinavistische Folklore spüren kann.
Hildas Gedanken sind voller Fantasie und Ideenreichtum, an denen sie uns bildlich teilhaben lässt. Die Gestaltung überzeugt mit warmen Farben und einem quirligen Design und die Dialoge zwischen den Charakteren sind pfiffig und humorvoll.
Die Gestaltung des Buches ist auch in diesem Band wieder ein Highlight: Ein nostalgisches Cover mit geprägten Regentropfen verleiht dem Buch eine besondere Haptik und lässt die Lesenden in die atmosphärische Stimmung eintauchen, bevor sie auch nur eine Seite umgeblättert haben. Witzig, spannend und voller Überraschungen – Hilda ist und bleibt eine Comicreihe, die junge Leserinnen und Leser und Erwachsene gleichermaßen begeistert und zu neuen Abenteuern inspiriert.

Rezension Marina Müller

Hoodie Rosen

Himmelwärts

Karen Köhler. Mit Illustrationen von Bea Davies.
Hanser Verlag, ab 10 Jahren, 19,00 €

Toni und ihre beste Freundin YumYum haben sich zum Zelten im Garten verabredet: Mit einem selbstgebastelten kosmischen Radio wollen sie Kontakt zu Tonis verstorbener Mutter aufnehmen. Toni vermisst ihre Mutter sehr – zum Glück hat sie mit YumYum eine großartige Weltraumexpertin und Freundin an ihrer Seite. Was man für eine Nacht im Garten unter Sternen noch braucht? Ausreichend Snacks natürlich! Gut, dass die beiden ihr Taschengeld der letzten Wochen weise eingesetzt haben – und gut, dass dort draußen in der Weite des Weltalls tatsächlich jemand zu erreichen ist …
Mit „Himmelwärts“ hat Karen Köhler („Miroloi“, „Wir haben Raketen geangelt“)  ihr erstes Buch für Kinder geschrieben – und auch hier einen Volltreffer gelandet. Die witzigen Dialoge, die starken Hauptfiguren und Karen Köhlers ganz eigener literarischer Sound machen dieses Buch wirklich unvergesslich.

Rezension: Malu Schrader

Der Vogel in mir fliegt wohin er will

Der Vogel in mir fliegt, wohin er will

Sara Lundberg. Aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger
Moritz Verlag. Ein illustrierter Roman für alle Kleinen und Großen ab 10 Jahre. 18 €

„Der Vogel in mir fliegt, wohin er will“ ist ein Buch über die Kraft der Kunst – und dabei selbst ein Kunstwerk. Sara Lundberg verarbeitet hier die Geschichte der schwedischen Malerin Berta Hansson (1910-1994). Sie erzählt von einem Mädchen, das entgegen aller Widerstände Malerei studieren möchte, statt sich in das vorbestimmte Leben auf dem Bauernhof zu fügen. Bertas Vater will davon nichts wissen, und ihre Mutter, die ihre Ideen immer gefördert hat, stirbt früh. Dennoch lässt Berta sich nicht von ihrem Wunsch abbringen und steht für sich ein.

Sara Lundberg lässt Realität und Fiktion zu einer berührenden Geschichte über Emanzipation, Trauer und Mut ineinanderfließen. Mit ausdrucksstarken, farbenfrohen Bildern feiert sie das Werk der Expressionistin Berta Hansson und erweitert den Text damit um eine Dimension, an der man sich nicht sattsehen kann. Wunderschön und ermutigend.

Rezesnion: Malu Schrader

Dragon Cit

Wie ein Vogel

Gerda Raidt
Klett Kinderbuchverlag, ab 7 Jahren, 16,00 €

Gerda lebt mit ihrer Familie in Ostberlin. Die Mauer ist für sie etwas ganz Normales, das zu ihrem Alltag gehört. Die Welt jenseits der Mauer kennt sie nur von den Erzählungen anderer. Ihre Oma ist die Einzige, die in den Westen darf und die Gerda immer schöne Dinge mitbringt. Eine besondere Rolle in Gerdas Familie spielen Vögel. Das Vogelmotiv taucht in der Geschichte  immer wieder auf und kann auch als Symbol für Frieden und Freiheit gesehen werden. Da ist z.B. der entflogene Papagei, der im Flug die Mauer überwunden hat und aus dem Westen kommt, da ist das aus dem Nest gefallene Taubenküken, das der Vater aufzieht und am Ende in die Freiheit entlässt und da ist Cocco, der zahme Wellensittich, der bei Oma in einem kleinen Käfig lebt und nur ab und an im Zimmer fliegen darf. Auch in der Schule taucht das Vogelmotiv in Form von Friedenstauben auf, die dort gebastelt werden.
Mit der Reihe „Wir Kinder von früher“ hat der Klett Kinderbuchverlag eine Reihe ins Leben gerufen, in der AutorInnen und IllustratorInnen ihre eigene Geschichte erzählen.
Gerda Raidt ist selbst in Ostberlin geboren und hat eine Kindheit in der DDR erlebt und erzählt mit dieser Geschichte Episoden aus ihrer eigenen Kindheit. Gemeinsam mit der kleinen Gerda tauchen wir ein in eine Kindheit in der DDR, die die Ereignisse aus einer ganz besonderen Perspektive schildert. Das Buch lebt von seiner poetischen Sprache und seinen wunderschönen und sehr eindrücklichen Illustrationen, die das Erlebte sehr anschaulich visualisieren. „Wie ein Vogel“ eignet sich sehr gut, um bereits mit Kindern im frühen Grundschulalter über das Thema DDR zu sprechen.

Rezension: Grischa Götz

Full Dive

FULL DIVE. Glaubst du wirklich es ist nur ein Spiel?

Nina Scheweling, Rotfuchs Verlag, 15,00 €, ab 14 Jahren

Zu dritt in einer kleinen Wohnung eines Hochhauses aus Plattenbauten in der schlechtesten
Gegend. Ein Vater, der sein schönes neues Leben lebt, aber keinen Unterhalt zahlt.
Eine Mutter, zu stolz, um den Unterhalt zu verlangen, obwohl das Geld für die Miete sogar dieserWohnung knapp wird. Ein älterer Bruder, der seine Computerfähigkeiten nutzt, um Geld zu verdienen. Ob durch seine Berühmtheit als Gamer im Bereich der Virtual Reality, oder durch die kleinkriminellen Hacks mit seinen Freunden, ist dabei nicht ganz klar. Es gibt viele Dinge, die den 16-jährige Jess gerade in seinem Leben nerven.
Als dann seine beste (und einzige) Freundin fast 800 Kilometer wegzieht, seine Mutter ihren Job
verliert und seinen Bruder Jaxon rausschmeißt, solange dieser seine illegalen Aktivitäten nicht
einstellt, reicht es Jess endgültig.
Heimlich folgt er eines Tages seinem Bruder, der zwar immer wieder Andeutungen macht, dass er die Lösungen zu ihren Geld Problemen hat, ihn aber nicht in seine Pläne einweiht.
Jaxon hat eine Einladung der Firma cy.corp unlimited bekommen am Testlauf eines neuen Spiels
in der "true virtual reality" teilzunehmen. Das Open-World-Rollenspiel soll mit einem speziell dafür entwickelten Datenhelm gespielt werden, der für eine einzigartige, realistische Erfahrung sorgen soll. Den sogenannten Full Dive. Nur für die Teilnahme und Hilfe bei letzten Verbesserungen soll allen Teilnehmern eine Prämie von 100.000 € ausgezahlt werden.
Als sein Bruder für seine illegalen Aktivitäten verhaftet wird, bleibt Jess seiner Meinung nach nur
eine Möglichkeit. Da er ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, gibt er sich als sein Bruder aus und
nimmt am Testlauf des neuen Spiels teil. Doch schon nach einiger Zeit wird Jess klar, dass bei der ganzen Sache etwas nicht stimmt und Jaxon seinen Bruder aus gutem Grund von der Sache Fernhalten wollte.

Nina Scheweling nimmt die Leser:innen ab der ersten Seite mit in die spannende Welt einer
komplett neuen Virtual Reality.
Durch den skeptischen und vorsichtigen Blick eines Hauptcharakters, der sich nicht regelmäßig
mit Gaming die Zeit vertreibt, zeigt uns die Autorin, wie eine zukünftige Welt der Videospiele
aussehen kann.
Sie beschreibt den Kampf zwischen idealistischen Spiele-Entwicklern, ihren auf Profit
ausgerichteten Chefs und Menschen die ganz eigene Ideen für eine solche Technologie haben
und alles machen würden, um diese zu bekommen.
Mit seinen wechselnden Abschnitten aus Realität und einer mittelalterlichen Fantasy Virtual Reality Welt, ist das Buch perfekt für alle Liebhaber:innen von Thrillern, Sience Fiction und Fantasy-
Romanen.
Also statt mit dem Computer einfach mal mit einem Buch in den Full Dive eintauchen.

Rezension: Marie Günther

Wie Kunst gemacht wird

Wie Kunst gemacht wird

Doro Globus (Text) und Rose Blake (Illustration). Aus dem Englischen übersetzt von Nicola van Velsen                                                                                                                                                        Hatje Cantz Verlag, ab 5 Jahren, 18 Euro

In diesem wunderschön illustrierten Kindersachbuch „Wie Kunst gemacht wird“ beschreibt Doro Globus, wie Kunst entsteht und wie Künstlerinnen und Künstler arbeiten. Wir erfahren, aus welchen unterschiedlichen Materialien und mit welchen Techniken Kunst gemacht wird, welche Arten von Künstlerinnen und Künstlern es gibt und was sie anfertigen.
Gemeinsam mit Kay, der Hauptfigur des Buches, tauchen wir ein in die vielfältige Welt der Kunst und besuchen unterschiedliche Ateliers und Studios. Dort erzählen die einzelnen Künstlerinnen und Künstler, was sie motiviert und inspiriert und welche Arbeitsweisen sie haben. Wir erhalten Einblicke in die Ateliers einer Porträtmalerin und einer Illustratorin, besuchen die Dunkelkammer eines Fotografen, erfahren wie eine Bildhauerin arbeitet, was einen Künstler-Aktivisten motiviert, mit welchen Techniken ein Video Künstler arbeitet und warum es in der Werkstatt eines Glasbläsers so heiß ist.

Die Illustrationen der vielfach ausgezeichneten Künstlerin und Illustratorin Rose Blake passen perfekt zu dem Thema, das sie vermitteln. Der Text ist in einer klaren und kindgerechten Sprache geschrieben. Das Buch macht Lust darauf, selbst kreativ zu werden, so wie Kay, der am Ende seines Rundgangs seines Rundgangs ein Kunstwerk aus Streichhölzern baut. 

Dieses Buch ist einzigartig und es eignet sich hervorragend als Lektüre für kunstinteressierte Kinder und Erwachsene und für alle angehenden Künstlerinnen und Künstler.

Rezension: Grischa Götz

TUNNEL

TUNNEL - Unglaubliche Bauwerke aus aller Welt

Kiko Sánchez. Aus dem Spanischen von Katharina Diestelmeier                                                 Mixtvision Verlag, 22 €, ab 8 Jahren.

"Mit Tunnel durch die Weltgeschichte“ von Kiko Sánchez ist ein beeindruckendes Sachbilderbuch, das Kinder ab 8 Jahren in die faszinierende Welt der Tunnel entführt. Auf eine kindgerechte und dennoch lehrreiche Weise verbindet es historische Fakten mit farbenprächtigen Illustrationen, die in ihrem Detailreichtum begeistern. Von den mystischen Gängen unter der Ruinenstadt Teotihuacán, kilometerlangen Aquädukten für den Wassertransport bis zu hochmodernen U-Bahnnetzen und futuristischen Bauprojekten bietet das Buch einen umfassenden Überblick über die Bedeutung von Tunneln in der Menschheitsgeschichte.

Sánchez schafft es, die technisch anspruchsvollen Bauwerke greifbar zu machen und durch seine bildhafte Sprache und gut recherchierten Informationen Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu faszinieren. Die großformatigen Illustrationen, aufwendig konturiert und digital coloriert, stecken voller authentischer Details, die zum Entdecken einladen. So wird die oft komplexe Welt der Ingenieurskunst für junge Lesende zugänglich und spannend aufbereitet. Neben den informativen Texten und farbenfrohen Darstellungen enthält das Buch auch ein Glossar, das unbekannte Begriffe erklärt und das Verständnis zusätzlich erleichtert.

Dieses Sachbuch ist ein echtes Highlight, das sowohl durch sein Wissen als auch seine visuelle Gestaltung punktet. Es macht neugierig auf die verborgenen Welten unter unseren Füßen und weckt das Interesse an der Geschichte und Technik von Bauwerken, die die Welt verändert haben.

Rezension: Marina Müller

Der ehrliche Finder

Der ehrliche Finder

Lize Split: Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen.                                                       S. Fischer Verlag, 18 Euro. Für Erwachsene, aber auch geeignet für Jugendliche ab 14 Jahren.                                                                               

Bovenmeer, 1990er Jahre: Tristan ist mit seiner Familie durch halb Europa vor dem Krieg im Kosovo geflüchtet. Als sie in dem belgischen Dorf ankommen, wird Tristan Ibrahimi in der Schule neben Jimmy gesetzt. Eine glückliche Fügung für beide: Der einsame, etwas nerdige Jimmy findet in Tristan erstmals einen Freund und bemüht sich unablässig darum, Tristan und seiner Familie das Ankommen zu erleichtern. Jimmy wiederum findet bei den Ibrahimis den Familienanschluss, nach dem er sich sehnt, und alles entwickelt sich in eine wirklich gute Richtung – bis die Familie Ibrahimi eine erschütternde Nachricht erhält.
Lize Spit erzählt in ihrem dritten Roman von Krieg und Verzweiflung, aber auch von Freundschaft und Hoffnung. Wieder schafft sie es, eine fieberhafte Spannung aufzubauen und uns tief in die Welt von Jimmy und Tristan einsteigen zu lassen. Het Nieuwsblad hat den Roman „ein literarisches Juwel, das die beste Werbung für die Kraft von Literatur ist“ genannt – dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Rezension: Malu Schrader

Eigentlich bin ich nicht so

Eigentlich bin ich nicht so

Marie Aubert. Aus dem Norwegischen übersetzt von Ursel Allenstein und Stefan Pluschkat.    Rowohlt Verlag Hamburg, 22 Euro

Eigentlich bin ich nicht so, geschrieben von der norwegischen Schriftstellerin Marie Aubert, ist ein spannungsgeladener Roman über eine ganz normale Familie, der das Konfirmationswochenende der ältesten Tochter Linnéa bevorsteht.                                                    

Leider verheisst die Zusammenkunft der verschiedenen Familienmitglieder
nichts Gutes : Hanne , Linnéas Tante , plant die Rückkehr als großen Triumph.
Sie war seit damals, als sie noch sehr übergewichtig war, nicht mehr zu Hause.
Inzwischen lebt sie in der großen Stadt und bringt zu den Feierlichkeiten ihre neue Freundin mit.

Auch Linnéas Vater Bård befindet sich in einer tiefen Krise.
Soll er seine Familie wirklich für die junge Geliebte verlassen und sich somit genauso verhalten wie sein Vater früher ?
Linnéa selbst steckt mitten in der Pubertät und weiß ihre Gefühle für eine Freundin nicht einzuordnen.
Aubert erzählt mit präzisem, pointiertem Stil und großem psychologischen Feingefühl.
Sie schafft es komplexe Emotionen auf subtile Weise zu vermitteln und lässt die Lesenden tief in die inneren Welten ihrer Figuren eintauchen.
Ein intensiver, spannender Roman, der die Brüchigkeit familiärer Beziehungen beleuchtet.

Marie Aubert, geboren 1979 in Norwegen , hat sich als vielbeachtete Autorin der zeitgenössischen, skandinavischen Literatur etabliert.
Sie studierte Literaturwissenschaft und Journalismus und arbeitete lange als Journalistin, bevor sie sich dem Schreiben widmete.

Daniela Hötzel